Was ist eigentlich ein ILCA-Dinghy?

ILCA-Dinghy, das sind drei Bootsklassen, zwei davon olympisch. Alle drei segeln mit identischem Rumpf, nur das Rigg wird gewechselt.

Früher war das ILCA-Dinghy als Laser bekannt. Seit 2020 hat das Boot einen neuen Namen.

Alle Boote einer Klasse sind inklusive Segel identisch.


Parallel zum "Original-Laser" mit 7,06 qm Segelfläche brachte man 1989 mit riesigem Erfolg das Laser Radial Rigg auf den Markt.

Schon zur ersten Meisterschaft segelten 58 Teilnehmer aus 17 Ländern den Laser mit verkleinertem 5,76qm-Rigg.


Heute heißt unser Boot ILCA-Dinghy und kann mit diesen 3 Riggs gesegelt werden:

ILCA 7 - ehemals Standard
ILCA 6 - ehemals Radial
ILCA 4 - ehemals 4.7

ILCA 4 ist das ideale Boot für den Einsteiger und für die Schulung.

Wie sieht der erfolgreiche ILCA-Dinghy-Segler aus? Groß, schlank, gut trainiert mit einem Gewicht zwischen 45-93 kg.

Eine erstaunlich weite Spanne, unüblich für Hochleistungsjollen und Beleg für die ausgereifte Konstruktion des Bootes, das sein Potenzial bei unterschiedlichsten Bedingungen zeigt.

ILCA 7

Als der Laser 1970 vom Amerikaner Bruce Kirby entworfen wurde, erhielt das 4,23 m lange Boot den Namen "Freetime", Freizeit und umschreibt die Zielsetzung, die der Konstrukteur mit dem Design verfolgte. 1974 wurde aus der "Freetime" der Laser. Ein kanadischer Student hatte den Namen vorgeschlagen, weil er "etwas Modernes" hat. Bis heute sind rund 220.000 der kleinen Einhand-Jollen in alle Welt verkauft worden und ein Ende der Erfolgsstory ist nicht abzusehen. Jährlich wächst die Zahl der in 80 Ländern gesegelten Boote um rund 4000 Einheiten. Einfachheit, ein Maximum an seglerischem Spaß und Langlebigkeit waren primäre konstruktive Eckdaten, die Bruce Kirby optimal umsetzte. Das Boot sollte darüber hinaus leicht auf dem Autodach zu transportieren, durabel und widerstandsfähig sein. Die uneingeschränkten Transportmöglichkeiten und die Haltbarkeit waren mitentscheidend für die rasche und weltweite Verbreitung. Die absolute Uniformität und Baugleichheit machte den Weg frei für eine steile sportliche Karriere, bis hin zum Olympischen Status. Auch Hermann Cornelius, ehemaliger Klassenchef der Deutschen Laser Klassenvereinigung hat die Faszination des Bootes nie losgelassen. "Der Laser verkörpert die olympische Idee wie keine andere Bootsklasse. Bei gleichem Material, entscheidet allein das persönliche Leistungsvermögen."

ILCA 6

Aus der Segler Zeitung (2002)

Der Laser Radial ist ein wichtiger Teil des «Laser Formula Konzeptes» und eine ideale Vorstufe zum Segeln mit dem Laser Standard. Er bildet eine sinnvolle Zwischenstufe für den Opti Aussteiger, für den der Laser Standard einfach noch zu groß ist. Er ist aber bis auf das etwas kürzere und flexiblere Mastunterteil und die um etwa 20% kleinere Segelfläche absolut identisch mit dem Laser Standard. So dass das Radial Rigg jederzeit mit den anderen Riggs austauschbar ist. Der Laser Radial wurde 1998 neue Jugendmeisterschaftsklasse des Deutschen Seglerverbandes (DSV). Deshalb werden auch alle Jugendqualifikationsregatten mit dem Radial-Rigg ausgesegelt. Die Konkurrenz ist gewaltig. In den letzten Jahren nahmen in Wismar und Berlin nach den Qualifikationsregatten immer ca. 90 Teilnehmer teil. In der Rangliste des vergangenen Jahres sind 141 Segler geführt. Auch international ist das Radial-Angebot groß. Die Europa Cup Serie wird auch für den Radial ausgeschrieben und es gibt eigene, von der ILCA organisierte Europa und Weltmeisterschaften und entsprechend sogar eine Jugend WM. In der Frauenkonkurrenz wird Die diesjährigen nur noch mit dem Radial Rigg gesegelt. Bei der Anschaffung eines Lasers tritt auch später eine finanzielle Mehrbelastung fast nicht auf. Wenn man davon ausgeht, dass ein Segel alle paar Jahre mal erneuert werden sollte, muss beim Wechsel vom Radial zum Standard nur ein Mastunterteil [und Radial Segel] zugekauft werden. Wie alle Lasertypen lässt sich auch der Radial einfach trimmen und unproblematisch transportieren. Dafür ist das Autodach ausreichend. Die robuste Konstruktion garantiert nicht nur eine hohe und lange Haltbarkeit sondern auch einen geringen Wartungsaufwand. Nicht umsonst benutzen viele Ferienclubs und Segelschulen den Laser Radial, da er sich auch für weniger erfahrene Segler eignet. Der fortgeschrittene Segler wählt das Radial Rigg oft bei größeren Windstärken.

ILCA 4

Der 2001 eingeführte Laser 4.7 ist auf junge und leichtgewichtige Seglerinnen und Segler (50 bis 65 kg) ausgerichtet und wird auch als Zwischenstufe zwischen dem Optimisten und dem Laser Standard oder Radial gesegelt.

Landesjugendmeisterschaften werden auch auf dem ILCA 4 ausgesegelt, und seit einigen Jahren ist der ILCA 4 im Programm der Kieler Woche vertreten und es finden seit 2011 Internationale Deutsche Meisterschaften statt.