Wind und Welle – Wintertraining in Andijk am Ijsselmeer

Vor der Saison ist nach der Saison - das dachten sich insgesamt 32 Opti- und ILCA-Segler*innen aus NRW und Niedersachsen und folgten vom 17.-19. November dem Winter-Trainingsangebot des Landesstützpunkts Aasee nach Andijk ans Ijsselmeer.

Dort fanden sie beste Bedingungen vor. Viel Wind sowie eine ordentliche Welle, und das gleich an beiden Trainingstagen! Los ging es schon am Freitagabend, ein ganzer Tross von Autos und Anhängern bevölkerte den bereits winterfesten Jachthaven Andijk. Nach und nach nahmen die Optis und ILCAs sämtliche Lücken zwischen den Wintertrailern der Yachten ein und bereiteten ihre Boote für den Trainingsstart am Samstag vor. Geschlafen wurde im nahegelegenen Ferienpark Ijsselhof, dort gab es auch abends ein erstes gemeinsames Abendessen sowie „Get together“ der drei verschiedenen Trainingsgruppen.

Der erste Trainingstag begann für die jungen Segler*innen mit einer Dusche von oben. In strömendem Regen und bei üsseligen 5 Grad ging es zur ersten Einheit aufs Wasser. Dort blies es mit 22 Knoten im Mittel schon ordentlich. Tapfer kämpften sich die Schützlinge von Opti-Trainer Paul Beumker, Opti-Trainerin Lena Voigt und ILCA-Coach Christoph Möhring durch Startübungen, Läufe sowie Wellentraining auf Kreuz und Vorwind. Nachmittags frischte es dann noch weiter auf, bis zu 35 Knoten erreichte der Wind in Böen. Das sorgte dafür, dass vor allem die leichteren und jüngeren Optikids Theorieprogramm absolvierten, während sich die Größeren und die ILCAs in einer kurzen Wassereinheit nochmal Wind und Welle stellten.

Am zweiten Trainingstag wurden die 32 jungen Segler*innen von der Sonne begrüßt, der Wind hatte sich allerdings noch nicht verabschiedet – im Gegenteil! Zunächst wartete das Trainerteam noch ab, die morgendlichen 36 Knoten sollten sich noch auf 27-30 Knoten wenig abschwächen. An Land wurde nochmals Material gecheckt und wild getrimmt, in der Gewissheit, dass der Wind draußen keine Gnade kennen wird.

Und das schon im Hafen, wie sich herausstellte. Bei 30 Knoten ging es raus. Einige Optis schafften nicht mal die knackige Kreuz durch das schmale Hafenbecken, die den jüngsten Segler*innen einen schnellen Wechsel von Wenden und Ausreiten auf engstem Raum abverlangte. Die, die es bis vor die Mole schafften, hörte man dann nur noch laut jauchzen und kreischen – vor Freude! Paul Beumker und Lena Voigt legten ein Dreieck aus, das ihre Schützlinge absolvieren sollten. Die probierten sich bei diesen harten Bedingungen aus und flogen regelrecht über das Ijsselmeer. Auch die 13 ILCA-Segler*innen jubelten und nutzen den Wind für ein effektives Windtraining und eine sehenswerte Fotosession.

Nach 2,5 Stunden hatten dann auch die Letzten ihre Kräfte aufgebraucht und kamen abgekämpft, aber sehr happy in den Hafen:

„Der Wind war einfach der Knaller. Das hat so einen Spaß gemacht, wir sind echt abgehoben auf dem Wasser“, resümierten Carl-Anton Stollner (SHM), und Leichtgewicht Marleen Vogel (SHM), die mit ihren 27 Kilo nur so über die Wellen flog: „Ich liebe den Wind da draußen! Ich hätte nie gedacht, dass ich das durchhalte. Aber ich glaub ich kann an den nächsten Tagen nicht so gut laufen. Ich hab‘ jetzt schon Muskelkater.“

Der besondere Dank des Landesstützpunkts Aasee gilt – neben dem Trainerteam Christoph Möhring, Paul Beumker und Lena Voigt – den betreuenden und unterstützenden Eltern vor Ort sowie dem SVNRW, der uns für das Training eines seiner Motorboote zur Verfügung gestellt hat. Ohne diese Hilfe, die Leihgabe und die Unterstützung von Mobo-Koordinator Christoph Vogelsang wäre es nicht möglich gewesen, ein qualifiziertes Training für so viele junge Nachwuchssegler*innen anzubieten. Herzlichen Dank!