DLAS Charterrigg bei der ILCA 4 Youth EM 2025

Vom 20. bis 25. Juni fand in der Danziger Bucht in Puck die Europameisterschaft der ILCA 4 Segler statt. Insgesamt waren 440 Sportler aus 41 Nationen am Start.

Am Dienstag, den 17. Juni startete der Vereinsbus des Verbandes Brandenburgischer Segler (VBS) um 11 Uhr von Potsdam aus nach Puck. Wir kamen ungefähr um 19 Uhr in unserem Ferienhaus in Puck an. Dann haben wir unsere Sachen ausgepackt und Abendbrot gekocht. Unsere Trainer Jost und Jacob mussten gleichzeitig zu einem Coachmeeting. Also machten wir uns selbstständig etwas zu essen und gingen schlafen.

Den nächsten Tag (Mittwoch) verbrachten wir damit, die Motorboote ins Wasser zu slippen, unsere Boote aufzubauen und zu trainieren.

Am Donnerstag hatte ich meine Vermessung, welche wunderbar und reibungslos verlief. Leider war an diesem Tag zu viel Wind, sodass wir nicht mit den Booten rausfuhren. Stattdessen joggten wir 6 km am Strand entlang - bei „sandsturmähnlichen“ Verhältnissen.

Danach trafen wir uns mit den anderen deutschen Seglern, um ein bisschen Volleyball zu spielen und um uns kennenzulernen.

Etwas später fand dann die Eröffnung statt. Wir Segler sammelten uns auf der Wiese zwischen dem „Mädchenhafen“ und dem „Jungenhafen“, wo eine große Bühne aufgebaut war. Dort wurde von den Moderatoren jedes Land kurz erwähnt und aufgerufen. Anschließend sind wir in einer Parade mit Musikbegleitung durch die Stadt gelaufen. Unser Ziel war der Marktplatz, auf dem die Bürgermeisterin und Vetreter der EURILCA eine Ansprache hielten. Danach sollte eigentlich jede Nation mit ihren Seglern einmal auf die Bühne für ein Foto. Weil jedoch die Warteschlange vor der Bühne zu lang war, sind wir erst einmal wieder zum Hafen gelaufen, um das Büffet zu stürmen.

An den Wettfahrttagen sind wir ungefähr drei Stunden vor dem Start aufgestanden und haben Frühstück gemacht. Es gab immer Rührei aus 14 Eiern, Brötchen mit Aufstrich, Müsli und Obst. Nach dem Frühstück fuhren die Mädchen und die Jungs getrennt mit zwei Bussen zu den jeweiligen Häfen, da die EM nach Geschlechtern getrennt gewertet wird.

Am Freitag, dem ersten Tag der EM war richtig guter Wind. Deshalb konnte ich im ersten Rennen mit einem 16. Platz in meinem Fleet gut vorlegen. Das zweite Rennen lief leider nicht so gut, da ich am Start nicht gut rausgekommen bin und direkt „überfahren“ wurde. Die Taktik war relativ simpel: da der Wind aus Westen kam, drehte der Wind zum Land hin immer weiter nach links. Also musste man eigentlich „nur“ links rausfahren, warten bis der Dreher kommt und eine Wende machen.

Der Samstag lief schlechter als der Freitag, da mir meine Starts nicht gut gelungen sind.

Am Sonntag war viel weniger Wind als die Tage davor. Meine Fahrtechnik ist bei wenig Wind noch nicht so gut wie bei viel Wind und so landete ich eher im hinteren Teil des Feldes.

Am Montag hatten wir das erste Finalrennen. Ich konnte als 5. bester Deutscher und als einziger Brandenburger im Bronze-Fleet starten. Der erste Start war für 12 Uhr vorgesehen, da früh sehr wenig Wind angesagt war und dieser am Nachmittag zunehmen sollte. Trotzdem hatten wir bis 12.30 Uhr Startverschiebung an Land. Auf dem Wasser schafften wir dann ganz knapp eine Wettfahrt - mit weiterer Startverschiebung.

Der Dienstag war brutal: 25 Knoten Grundwindstärke und in Böen bis zu 33 Knoten. Die Wettfahrtleitung hat erstmal Startverschiebung gezogen. Es hat viel gestürmt und viel geregnet, also beschlossen wir „brandenburger Jungs“ (Karl, Leo Morris und ich) uns zwei Strandkörbe zusammenzustellen. Dann war es an der Zeit ein bisschen Clash Royale zu grinden. Später fuhr dann das Gold-Fleet raus, brach dann aber die Wettfahrt ab. Zum Schluss wurden dann alle Wettfahrten auf Mittwoch verschoben.

Unsere Trainer hatten die Idee, noch ein bisschen Training auf dem Wasser zu machen, da man solche Bedingungen nicht so oft hat. Also sind wir als einzige Trainingsgruppe aufs Wasser gefahren. Zum Glück kamen wir ohne Materialschaden wieder heil an das rettende Ufer.

Am Mittwoch waren drei Wettfahrten angesetzt. Letztlich ist die Bronze-Gruppe jedoch nur zwei Rennen und die Emerald-Gruppe nur eine Wettfahrt gesegelt. Der Wind hatte immer mehr zu genommen. Den letzten Tag habe ich dann noch mit einem 16. und 21. Platz in der Bronze-Gruppe zu einem schönen Abschluss gebracht.

Insgesamt fand ich das Revier mit den wechselnden Bedingungen sehr schön. Es gab sowohl Sonne, Wärme, Regen und Kälte als auch sehr viel Wind bis kein Wind. So dürfte für jeden Segler mindestens einmal die „perfekten“ Bedingungen dabei gewesen sein. Das Segelrevier ist sehr flach, so dass ich beim Kentern einige Verklicker verloren oder verbogen habe.

Hatte ich bei meiner letzten EM als „Rooky“ in Slowenien (Izola) nur 10 Boote hinter mir gelassen, waren es in diesem Jahr schon mehr als 120. Mit meinem 16. Platz in der Bronze-Gruppe (total #156/279) bin ich sehr zufrieden. Ich hatte mir zwar fest vorgenommen, in die Silber-Gruppe zu kommen, aber so ist für das nächste mal noch Luft nach oben.

Abschließend geht ein großes Dankeschön an die EURILCA für die tolle Organisation, an meinen Heimatverein „SV Potsdamer Adler“, der DLAS für die Bereitstellung des ILCA4 Riggs sowie dem VBS Brandenburg, besonders an die Trainer Jost und Jacob, welche die Betreuung vor Ort übernommmen haben.